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«Das Charisma der Natur inspiriert mich immer wieder aufs Neue.»

Marietta Gianella-Berry

 

entfaltung der inneren schöpfungskraft


Die strahlende Herzlichkeit einer auf positive Lebensart eingestellten Künstlerin vermag jeden Kunstfreund für sich einzunehmen. Marietta Gianella-Berry, die Enkelin des bekannten Engadiner Malers Peter Robert Berry II, dem eigens in St. Moritz ein Museum eingerichtet ist, hat ihre Berufung gefunden – und das bereits seit mehr als drei Jahrzehnten. Malen ist ihr Lebenselixier, malen ist für sie existenziell.

Die prächtige Farbenwelt des Engadins hat sie ganz verinnerlicht. Das Faszinosum ist ihre Augenlust, die Gemüt und Seele tief berührt. Da drängt sich der künstlerische Ausdruck regelrecht auf. Das emphatische Empfinden für die Naturschönheit manifestiert sich in ihrem geschmeidigen und behutsamen Farbauftrag.

Um die taktile Berührung mit den Farben zu intensivieren, benutzt die Künstlerin in ihrer neuen Maltechnik keinen Pinsel, sondern arbeitet allein mit ihren Fingern. Sie bedient sich dabei vornehmlich leuchtender Pastellkreide, die sie auf Papier stilsicher und gekonnt aufträgt. Für diesen vitalen Schöpfungsprozess sind Disziplin und Konzentration unabdingbar.

Das Malen wird zum Selbstverständnis einer auf harmonische Aesthetik hinziehende Identität. Es ist, als nähmen die Farben Besitz von ihr. Marietta Gianella-Berry will den Prozess des Sehens in ein Erkennen steigern, ein Erkennen, dass das wiederholte Anschauen zur inspirierenden Grundlage macht.

Der impressionistische Stil beherrscht weitgehend ihr Ausdrucksvokabular. Er deutet an und gibt der Phantasie viel Raum zur eigenen Interpretation. Auf vielen Reisen hat die Künstlerin ihre Anschauungen in vielen Skizzenbüchern spontan umgesetzt und den Rahmen für weitere Ausführungen gesteckt.

 

Doch immer wieder kehrt sie zu den heimatlichen Ursprüngen in das geliebte Engadin zurück und lässt sich erneut von der imponierenden Kulisse der grandiosen Bergwelt überwältigen. Mit Kennerblick sucht sie sich das wechselnde Farbenspiel der Jahreszeiten aus, um es in einem Bild für den Betrachter festzuhalten. Sie weiss um die klare Luft, die alles intensiviert und dem Leben eine magische Heiterkeit vermittelt, die schon viele andere Künstler vor ihr (es waren Freunde und Bekannte Ihres Grossvaters) zu bedeutenden Werken motiviert hat.

Es ist, als würde ihr malender Grossvater Peter Robert Berry II ihr über die Schulter schauen und sie zum Weitermachen ermuntern. Dieser anspruchsvollen künstlerischen Qualität fühlt sich Marietta Gianella-Berry in jeder Hinsicht verpflichtet.

– Kristina Piwecki –

  • 1968 – 1971: Eidg. Dipl. Laborantin

  • 1979: Beginn mit der Malerei (Autodidaktin)

  • Kurse an der Kunstgewerbeschule in Zürich, Schülerin von Struchen, Eric Schriever, Koller, Henri Schmid, Robert Honegger und Axel Maja

  • 1998/99, 2001: Weiterbildung in Florenz

  • Begleitung mehrerer Sommer-Seminare in den Charles H. Cecile Studios